
Die Grüne Kreistagsfraktion ist der Einladung der Firmen Drössler und Ventur GmbH zu einer Betriebsbesichtigung gefolgt und hat in diesem Zusammenhang eine Diskussion über die aktuellen Herausforderungen der Energiepolitik geführt.
Das Unternehmen gehört zum klassischen Mittelstand und beschäftigt mittlerweile rund 150 Mitarbeiter, den Großteil davon am Standort Siegen. Die Firma stellt Bauteile für Windkraftwerke her und ist ein Aushängeschild des Booms, die die Förderung von erneuerbaren Energien ausgelöst hat. Allein in der Windkraftbranche in NRW haben mittlerweile 18.500 Beschäftigte einen Job gefunden. Das ist mehr als die doppelte Anzahl der Personen, die in der Kohlebranche beschäftigt sind.
Doch ein großer Teil dieser Arbeitsplätze sind bedroht, wenn die Pläne der schwarz-gelben Landesregierung nach Erhöhung der Abstandsregelungen von Windkraftanlagen auf 1.500 m Wirklichkeit werden.
„Dieses Vorhaben ist reine Verhinderungsplanung und bremst den Ausbau der Windenergie quasi vollständig aus“, so Grünen-Fraktionsvorsitzender und Bundestagskandidat Simon Rock. „Dabei halten über 90% der Bevölkerung den Ausbau der erneuerbaren Energien für wichtig und eine Mehrheit hätte nichts gegen Windräder vor Ort“.
„Wir brauchen für unser Unternehmen Planungssicherheit, aber die momentane Politik von Bundes- und Landesregierung bremsen uns aus“, meint Ventur-Geschäftsführer Frank Bleuel. Sein Kollege Michael Stahl sekundiert: „Wir haben mit dem abrupten Ende der Förderung von Biogasanlagen leidvolle Erfahrungen gemacht und hatten massive Umsatzeinbußen zu verkraften. Das darf uns bei der Windenergie nicht erneut passieren.“
Hinzu komme, so geschäftsführender Gesellschafter Christian Drössler, dass „die momentane Regierungspolitik zu einem Rückbau der vorhandenen Kapazitäten der erneuerbaren Energien führe.“ Im Klartext bedeute dies, dass klimafreundliche Energieformen abgebaut werden. „Experten gehen von einem Minus von 1,1 GW Kapazität pro Jahr aus“, ergänzt Ventur-Mitarbeiterin Daniele Klein.
„Mit dieser Politik sind weder die Energiewende zu schaffen noch die selbstgesteckten Klimaziele zu erreichen“, so Kreistags- und Umweltausschuss-Mitglied Anke Hoppe-Hoffmann abschließend.
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