Strukturwandel


Wir haben im Rahmen des Strukturwandels die Möglichkeit zu zeigen, dass ambitionierter Klimaschutz gleichzeitig auch nachhaltige Wirtschaftspolitik ist. 

Mit einem konsequenten Ausbau erneuerbarer Energien und Investitionen in weitere Zukunftsprojekte für ein klimaneutrales Wirtschaftssystem zeigen wir, wie es gehen kann. 

Damit der Strukturwandel gelingt, müssen die Fördermittel schneller und unbürokratisch in unserer Region ankommen. Außerdem müssen die Planungsverfahren vereinfacht und beschleunigt werden. Hier können Sonderplanungszonen und -Flächen das geeignete Mittel sein. 

Zusätzlich brauchen die betroffenen Kommunen personelle und finanzielle Unterstützung bei der Rahmenplanung des Strukturwandels. Für den Rhein-Kreis Neuss ist dabei eine eigene Fachhochschule im Rheinischen Revier geboten.

Wir brauchen eine Ausbauoffensive für erneuerbare Energien und gezielte Förderung, um die heimische Produktion von grünem Wasserstoff aufzubauen.

Neben der Stahlindustrie ist auch die Chemieindustrie in großen Teilen auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft. Ambitionierte Steigerungen der Recyclingquoten und die Planungen hin zu einer möglichst vollständigen Kreislaufwirtschaft sind durch viel Eigeninitiative entstanden. Nun gilt es, diese Branchen und Unternehmen, die klimafreundlich wirtschaften, zu belohnen und anderen diesen Weg als lukrativ aufzuzeigen . Dafür braucht es mehr Steueranreize für Investitionen in den Klimaschutz. Unternehmen, die weiterhin einen hohen CO2-Ausstoß haben und damit die Gesellschaft unverhältnismäßig stark belasten, müssen durch eine steigende CO2-Bepreisung stärker an den entstehenden Kosten beteiligt werden.

Denn die Stahlindustrie bei uns in NRW ist dabei vorzumachen, wie eine klimaneutrale Transformation aussehen kann. Denn diese hat sich schon längst auf den Weg gemacht, künftig auf grünen Wasserstoff, anstatt auf Kohle zu setzen. Deshalb hat für uns die Versorgungssicherheit der Industrie mit grünem Wasserstoff höchste Priorität. 

Um im Zuge des Strukturwandels auch den Arbeitsalltag der Menschen zukunftsfähig zu gestalten, müssen wir Projekte wie zum Beispiel den Ausbau von Co-Working-Spaces fördern.

Denn die Corona-Pandemie hat eines gezeigt: In vielen Bürojobs ist dezentrales Arbeiten möglich. Wenn Verkehrswege und Pendelstrecken dauerhaft eingespart werden können, ist auch das eine enorme Chance für unser Klima.

Hier können Co-Working-Spaces ansetzen. Diejenigen, die nicht dauerhaft im Homeoffice arbeiten wollen, haben die Möglichkeit, in nahe gelegene Büros vor Ort zu pendeln.

So können Innenstädte aufgewertet und Leerstand vermieden werden. Denn wer sich den ganzen Tag in der Innenstadt aufhält, geht dort auch eher einkaufen und essen. Dem Land als großer Arbeitgeber kommt hier eine Vorbildfunktion bei der Einrichtung entsprechender Arbeitsplätze zu. 

Das sind nur einige Beispiele, wie man Klimaschutz konkret umsetzen und mit kluger Art zu Wirtschaften kombinieren kann.